Angst um die deutsche Küste
Kiel protestiert in Kopenhagen gegen dänische Öl-Pläne
Kiel protestiert in Kopenhagen gegen dänische Öl-Pläne
Dänische Pläne zum Ausbau der Erdöl- und Erdgas Förderung in der Nordsee ernten Widerspruch aus Schleswig-Holstein.
„Schädlicher Lärm für Schweinswale durch Schockwellen, Frack-Säuren im Wasser, zusätzliche Nährstoff eintrage ins Meer – es gibt eine Reihe kritischer Punkte bei dem Projekt", warnt Umweltminister Robert Habeck (Grüne). Eine zwölfseitige Stellungnahme aus seinem Haus sieht das Risiko „großer Fernwirkungen". Sie könnten „bis in schleswig-holsteinische Küstengewässer reichen".
Zwar liegt das Fördergebiet gut 100 Kilometer vom Land entfernt. Jedoch verläuft die Strömung überwiegend nach Osten – auf Schleswig-Holstein zu. 85 zusätzliche Bohrlöcher sieht der Konzern Marsk Oil dort auf seinen Feldern Gormund Dan vor. Bis zum Jahr 2042 läuft die Konzession. Das zur deutschen Nordsee zählen- de Natura 2000-Gebiet Dogger- bank reicht bis auf einen Kilo- meter ans Förder-Areal heran.
Auf der mit 18 000 Quadratmetern größten Nordsee-Sandbank sieht das Umweltministerium Schweins-, Mink-, Grind-und Schwertwale in Gefahr. Auch in Gebieten jenseits der
Doggerbank lägen die zu erwartenden Geräuschpegel „weit über den Grenzwerten, die für einen Gehörverlust bei Meeressäugern gelten".
Einleitungen von Förderwasser, Bohrspülungen und Stimulations-Säuren bei ausgeweiteten Marsk-Aktivitäten könnten „auch zur Anreicherung von Schadstoffen in der deutschen Nordsee führen", heißt es in dem Papier, das im Rahmen einer grenzüberschreitenden Umwelt-verträglichkeits- prüfung nach Kopenhagen geschickt worden ist. Detaillierte Folgen abschätzungen fehlten in den Planunterlagen völlig, pauschale Aussagen reichten keinesfalls. Ausdrücklich wehren sich die Kieler Fachleute gegen die Aussage des dänischen Konzepts, Auswirkungen aufs Wasser seien lokal und kurzfristig. „Insgesamt wird das Meer nicht ausreichend als Schutzraum gesehen", bilanziert Umweltminister Habeck.
Ich meine außerdem ist Fracking in der Nord & Ostsee, kontraproduktiv gegenüber der Energiewende
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